Nachdem die Pendolinos zuverlässig
liefen, wollte die DB auch von anderen Betriebshöfen aus Neigetechniktriebzüge
einsetzen. Man entschied sich jedoch nicht für eine Weiterentwicklung
des bewährten 610, sondern für eine billigere Neukonstruktion
- den 611. Er sieht dem 610 vom Wagenkasten her zwar recht ähnlich,
ist aber technisch vollkommen anders (hydraulische Kraftübertragung,
dafür elektrische Neigetechnik). Ab 1996 wurden von ADtranz 50 Fahrzeuge
gebaut. Die Triebwagen wurden von Ulm und Kaiserslautern aus eingesetzt.
Da die Technik dieses Fahrzeugs aber von Anfang an nicht besonders zuverlässig
funktionierte, hatten viele Züge Verspätungen. Im Herbst 1998
kam es schließlich zur vorübergehenden Stillegung sämtlicher
611. Nach einer Generalüberholung durften sie ab Mitte 1999 wieder
fahren, es traten jedoch immernoch Probleme auf. Seit Ende 2002 sind alle
611 in Ulm stationiert, da man sich in Kaiserslautern nicht mehr weiter
mit den Problemen herumärgern wollte. Daraufhin liefen die 611 eigentlich
relativ gut - bis ihre Neigetechnik Mitte 2004 aufgrund von Achsproblemen
(die auch beim 612 auftraten) stillgelegt wurde. Derzeit fahren die Triebwagen
mit abgeschalteter Neigetechnik durch Süd-Baden-Württemberg.
In den letzten zwei Jahren wurde die Inneneinrichtung
sämtlicher 611 modernisiert.